Jakobsweg, angekommen
Mittwoch, 31.5.2017
Angekommen, mein letzter Wandertag ...
Schlafen konnte ich nicht so viel. Immer wieder der Gedanke wie weit soll die Etappe den am kommenden Tag gehen. Santiago, das Ziel und die letzten km an einem Tag, es reizte schon sehr. Jedoch eine solch lange Strecke an einem Tag? Aber ihr könnt es euch denken, Rentner, alt geworden und nichts dazugelernt. Und somit stand mein Tagesziel fest. Santiago de Compostela, liest sich nicht nur gut, sondern es sind noch einige km, die zu laufen sind. Ich starte früh, recht früh, die Uhr zeigt noch keine 5 Uhr, egal schlafen kann ich sowieso nicht mehr und nach so vielen Tagen, ich möchte nach Santiago. Leise schleiche ich mich aus der Herberge, atme tief ein und starte meine wohl letzte Etappe des Jakobweges. Dunkel ist es, noch nicht einmal der Mond der mir sonst bei Seite stand leuchtet, ist wohl vor Schreck erloschen. Also Spott an und los.
Die ersten am Weg liegenden Gaststätten noch im tiefen Schlaf ermöglichten auch keinen Stopp, weder um Nahrung aufzunehmen noch einen der wichtigen Stempel in den Pilgerpass zu bekommen. Langsam wurde es hell, jedoch der versprochene Sonnenschein war noch nicht zu sehen. Vielleicht auch besser so sonst würde es eventuell auch zu warm. Endlich die erste Gaststätte am Wege, die geöffnet hatte. Etwas zum Frühstück und ein Stempel in den Ausweis und schon ging es weiter. Einige Orte erkannte ich aus meiner Recherche wieder. So auch der Platz wo Wohnwagen und Wohnmobile stehen, klar auch hier habe ich einen kleinen Stopp eingelegt. Wenige Schritte davor ein Spanischer Fernsehsender. Für mich ging es weiter und weiter. Das riesige Denkmal Monto do. Gozo welches mich als Motiv ertragen musste. Jetzt nicht mehr weit und die Stadt Santiago war in greifbarer Nähe. Jedoch bis zum wirklichen Endpunkt der Catedral de Santiago de Compostela waren es noch satte 9km. Also quer durch eine riesige Stadt ohne Karte oder Kompass, nur den Jakobsmuscheln folgen und alles geht wie von selbst. Dann stehe ich auf dem Platz, der mich hierher gelockt hat. Alles muss ich erst einmal verdauen und werde mir dafür den ganzen nächsten Tag zeit nehmen. Jetzt das wohl wichtigste für einen Pilger, genau auch ich möchte sie haben meine Urkunde und wo bekommt man sie? Gut das ich mich hier im Vorfeld schlaugemacht habe ausgeschildert war es nicht. Da jedoch alle anderen Pilger den Ort auch kannten, war Schlange stehen angesagt. Nach gut 2 Stunden hatte ich sie und suchte meine Herberge Roots & Boots auf, die ich zuvor per Internet gebucht hatte.
Dort angekommen kannte man mich nicht und auch die Buchung war zuerst nicht zu finden. Es verging schon einige Zeit und ich bekam doch ein Bett. Was jetzt kommt, klar warum habe ich diese Reise unternommen, auf geht es zur Pilgermesse in der Catedral de Santiago de Compostela. Von hier habe ich euch auch das kleine Video mitgebracht. Der nächste und letzte Tagespunkt wie immer, jedoch gibt es bestimmt KEIN Pilgeressen.
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