Jakobsweg, angekommen
Donnerstag1.6.2017
Neuer Tag, neues Glück ... oder ohne wenn und aber!
Neuer Tag neues Glück, nach so tollen Ergebnissen am gestrigen Abend war es schwer einzuschlafen. Lange noch gingen mir die Ereignisse des Tages und die der letzten Woche durch den Kopf. Eine Reise, die wohl erst so nach und nach zu Verstehen ist. Der erste Tag in St. Pied, der Weg nach Orrison und am nächsten Tag über die Pyrenäen und weiter und weiter. 800 km und mehr legte ich so in 5 Wochen zu Fuß zurück und bin nun am Ziel meiner Reise angekommen. Oft bin ich von anderen Pilgern gefragt worden, warum ich diese Reise mache. Eine Antwort, der ich mir selbst schuldig bleibe, ich weis es nicht. Ich kann nicht sagen, warum ich mir diese Last aufgebunden habe und warum ich den Jakobsweg gelaufen bin. Eins jedoch kann ich schon jetzt sagen, ich habe zu mir selbst gefunden. Es muss nicht immer ein 5 Sterne Luxushotel sein, welches mit großem Koffer angereist wird, es tut auch die Herberge, wo der Schnarchende unmittelbar neben dir liegt, wobei dein Gepäck auf ein Minimum reduziert ist und du am Abend mit einem einfachen Pilgeressen zufrieden bist. Zu sich selbst finden ohne wenn und aber. Genügend Zeit haben, sich auf der Reise für längere Zeit mal in einer Kirche aufhalten, sich einfach mal im Grünen hinsetzen und die Welt genießen. Der Jakobsweg sicher auch eine spirituelle Erfahrung ein Weg also der ohne wenn und aber eine wirkliche Herausforderung ist. Ich kann nur jedem den ehrlich gemeinten Rat geben…
LAUFE AUCH DU IHN, SONST FEHLT DIR WAS!
Meinen letzten Tag hier in Santiago erlebte ich noch einmal von der ganz einfachen Seite. Begonnen hat er mit einer Messe für Pilger in deutscher Sprache, ein kleines Frühstück danach fast selbstverständlich und dann einfach mal durch die Gassen um die Kathedrale gelaufen. Immer wieder trifft man Pilger die auch, wie ich lange unterwegs waren. Man unterhält sich und freut sich, dass man den weiten Weg geschafft hat. Langsam lasse ich den Tag ausklingen und freue mich auf mein Zuhause.
Für mich geht der Flieger morgen wieder Richtung Heimat, was dann kommt, steht noch in den Sternen…
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