Kaum zu glauben die Kilometerangaben auf den Hinweissäulen sind schon lange unter 100. Die Säule mit der 100km Angabe wurde jedoch um dieses Schild beraubt. Schön auf dem Weg, um mit sich selbst Frieden zu finden, schön weiter klauen. Das sind die heutigen Pilger und dann in Santiago mit dem Schild in der Tasche um Vergebung der Sünden bitten.
Ich habe mich derweil mit Säulen beschäftigt, die noch nicht zerstört wurden. Jetzt beim Schreiben des Berichtes wird mir erst klar, wie weit ich schon gekommen bin. 83,106 km oder 78,1km Zahlen von denen ich anfangs nur zu träumen wagte. Heute in Palas de Rey angekommen wird mir erst bewusst, welch wunderbares Ergebnis, das ist. Am liebsten würde ich den Rest auch noch schnell abrocken. Jedoch die letzten 69km werden genau so gemütlich jedoch zielgerichtet angegangen wie de ersten. Wenn die Wettervorhersage dann auch noch stimmt, laufe ich bei Sonnenschein in Santiago ein. (Vorfreude) Ok das Wetter spielte heute natürlich wieder einmal nicht mit, die gelaufenen 22km komplett mit Regenschutz ist schön anstrengend. Schlimm was alles von uns armen Pilgern abverlangt wird. Hier angekommen bemühe mich wie sonst auch als erstes um eine Schlafstelle und bin sogleich in der Albergue Buen Camino untergekommen. Dann schnell geduscht, warm natürlich, um nicht noch die letzten Tage eine Erkältung zu bekommen. Danach aufs Bett gelegt und ein sattes Stündchen geschlafen. Wie immer stand auch ein Besuch der Kirche an. Hatte heute Morgen einfach in den nassen Sachen nicht den richtigen Sinn danach. Jetzt mit genügend Zeit war der Besuch auch viel Schöner. Auch hier gab es für den Pilgerausweis den notwendigen Stempel, womit das Sammeln an Stempeln für heute beendet ist. Jetzt nur noch eine neue Füllung für den verwöhnten Magen und morgen geht es weiter … drei … zwei… eins …