Jakobsweg, von einer Auberge zur nächsten
Montag, 22.5.2017
Von einer Auberge, zur nächsten Auberge ...
Auf dem Weg zur nächsten Auberge bin ich mal wieder sehr früh aufgestanden. Wie schon so oft, es war noch dunkel. So langsam wieder in den Tritt gekommen sind die kleinen Einbrüche der letzten Tage fast überstanden. OK leichtfüßig wie eine Gazelle bin ich noch nicht unterwegs aber es fällt auch nicht mehr so schwer wie in den letzten Tagen. Auch heute hatte ich kein festes Ziel vor Augen, wollte aber mal wieder einen Zwanziger wagen. Ich verließ Astorga gefolgt wie immer den gelben Markieren. Diesmal jedoch führte mein Weg durch eine viel schönere Landschaft als an den beiden letzten Tagen. Einmal richtig in Tritt gekommen nahm ich weder Zeit, noch Kilometer war. Eine nach der anderen Ortschaft wurde durchlaufen und so war ich schon bald in Foncebadón, ein kleiner Ort wo es nicht mehr gibt als ein paar Aubergen und kleinen Gaststätten. Klar hier machte ich halt und führte meinem Magen kleine Erfrischungen zu. Ein Blick in meinen Reiseführer ließ mich Erstaunen. Wie schon so weit. Nur noch wenige km und ich konnte meinen Rucksack erleichtern. Also nicht lange gewartet mein Tagesziel noch nicht geplant aber den Stein in meinem Rucksack wollte ich jetzt auch loswerden. Weiter und weiter, nach einer kleinen Kurve da war es »CRUZ DE FERRO« ein Ort an dem die Pilger einen von zu Hause mitgebrachten Stein ablegen. Mein Stein, den ich die ganze Zeit im Gepäck hatte liegt jetzt auch da und mein Rucksack ist mindestens 10kg bis 100kg leichter. Weiter ging es und ich glaubte, dass der nächste markierte Ort »MANJARIN« eine Herberge aufweisen würde.
Wie gesagt ich glaubte. Was hier vorzufinden war, ja wie soll man das beschreiben. Alles sehr urig, Tomás der Hostaliero gekleidet in alter Tradition mit einem Templerhemd bietet jedem kostenlos Kaffee oder Tee an. Dort bleiben, nein das wollte ich doch nicht und ging weiter. Noch einmal acht kleine km bis nach »El Acebo de San Miguel« sollen doch zu schaffen sein und Zeit war noch genug im Gepäck. Meistens bergab über stark mit Steinen aufgehäuften Wegen machten das Laufen schon schwer. Und dann war der kleine Ort auch schon in Sichtweite, meine Beine applaudierten und ich? Ich war glücklich eine Etappe mit 38 km geschafft zu haben. Ein Quartier gefunden, habe ich in einer sehr neuen Herberge Albergue La Casa Del Peregrino alles neu und sehr modern. Gespannt wie das Abendessen wird. Und morgen geht es nach …
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